Lars Eckert | Shige Fujishiro
Malerei, Zeichnung und Objekt
16. Februar – 16. März 2024
irgendwo dazwischen
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Lars Eckert | Shige Fujishiro
irgendwo dazwischen Malerei, Zeichnung und Objekt 16. Februar - 16. März 2024
In der nächsten Ausstellung wird es erzählerisch in der Galerie. Auf den ersten Blick scheinbar direkt zu erfassen, öffnen sich bei beiden Positionen schnell Ebenen, die Gewissheiten unterminieren und mehr Fragen aufwerfen als Klarheiten schaffen.
Es sind Grenzsituationen, mit denen Lars Eckert sich in seiner Malerei beschäftigt. Ein großer Fundus gesammelter und eigener Fotografien dient ihm als Ausgangsmaterial, um daraus digital neue Konstellationen zu inszenieren und diese in einem Folgeschritt malerisch umzusetzen. Zunächst wirken die Szenen wie alltägliche Begebenheiten, aber irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Es ist nicht allein die Malerei mit ihrer leichten Unschärfe und zurückgenommenen Farbigkeit, sondern die jeweilige Situationen selbst erzeugt eine merkwürdige Unklarheit. Atmosphärisch changieren die Arbeiten zwischen Nähe und Distanz, Zwiespältigkeiten stellen sich ein. So sucht Eckert den Betrachter selbst zu aktivieren und involvieren, Erinnerungen und Phantasien aufzurufen und höchst unterschiedliche, eben individuelle Sinnbezüge produktiv werden zu lassen.
Auch in Shige Fujishiros Arbeiten schwingen Unbestimmtheiten ähnlicher Art mit. Seine schimmernden Objekte von leuchtender Farbigkeit haben eine hohe Anziehungskraft. Alltagsdinge, Massenprodukte, Sportgeräte oder Pflanzen werden auf scheinbar fröhliche Weise in lustvolle, teils absurde Kunstobjekte transformiert; doch nähert man sich ihnen, verblüfft ihre Materialität: Fujishiro fädelt unzählige farbige Glasperlen auf Sicherheitsnadeln, die er dann miteinander verbindet, ein fragiles System, das formal und inhaltlich mit Gegensätzen spielt. Eigentlich weiche Materialien erstarren, vergängliche erhalten Festigkeit, Beständigkeit. Einkaufstüten, ob von einer Luxusmarke oder einem Discounter - werden gleichermaßen zu erlesenen, kostbaren Objekten; das Netz eines Basketballkorbes verlängert sich zu einem gefrorenen Wasserfall, der im Schwung eines Pfauengefieders seine Fortsetzung findet. Kurzum: Objekte und Konstallationen voller Widersprüche und Mehrdeutigkeiten, faszinierend und befremdlich zugleich.