Astrid Köppe
26. Januar – 16. März 2013
Astrid Köppe
26. Januar – 16. März 2013
Puschelige Wesen, amöbenhafte Getiere, haarige Dinger – kontextlos treten dem Betrachter diese eigentümlichen, unidentifizierbaren Schöpfungen gegenüber. Nicht allein durch ihre Vereinzelung wirken sie fremd und irritierend.
Astrid Köppe bedient sich aus dem Pool der unmittelbar erlebten, sinnlich wahrnehmbaren Welt. Doch sie bildet nicht ab, sondern extrahiert bereits im Prozess der Wahrnehmung die für sie interessanten Aspekte des Gesehenen und formt vor ihrem inneren Auge eine Essenz. Mit dieser Essenz im Kopf macht sie sich ans Zeichnen der imaginativen Formen, die dann im Verlauf der Arbeit durchaus ein zusätzliches Eigenleben gewinnen können.
Unmittelbar sinnlich erfahrbar und suggestiv sprechen Astrid Köppes Zeichnungen und Emaillearbeiten eine poetische, sehr reduzierte Formensprache, geheimnisvoll und von außerordentlicher Zartheit. Sie spielen mit unseren Assoziationen und halten uns dennoch auf Distanz.
Die Einfachheit der gezeichneten Form, deren schlichte und doch spezifische Beschaffenheit schärft die Wachheit gegenüber dem Wesen der alltäglichen, oft geradezu banalen Dinge, gegenüber der Schönheit ihrer Einzelformen, ihrer Oberfläche, ihrer Konsistenz. So nimmt uns die Künstlerin auf eine Reise mit, bei der wir den unterschiedlichsten Welt-Dingen begegnen, die uns zwar einerseits vertraut, gleichzeitig aber auch fremd erscheinen. Durch diese beunruhigende Erfahrung sind wir gezwungen, uns selbst den Weg zu suchen. Die Bilder geben keine Hilfestellung in direkter Weise, aber immerhin doch in der Form, dass sie durch die Stimmigkeit der Darstellung uns die Möglichkeit einer anderen Ordnungsbildung spüren lassen.
Astrid Köppe (*1974 in Köthen/Anhalt) studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. 1999 schloss sie das Studium mit dem Meisterschüler ab. Seitdem zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.