group show
24. August – 27. September 2013
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24. August – 27. September 2013
Das menschliche Gesicht fasziniert die Bildende Kunst seit jeher. Die Form und Funktion von Portraitdarstellungen wandelte sich zwar durch die Zeiten, einem wirklichen Paradigmenwechsel unterliegt sie jedoch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Künftig steht der Wert des Portraits als Kunstwerk über der Forderung der Ähnlichkeit des Modells mit seinem Porträt. Das Thema unterliegt zunehmend auch extrem eigenwilligen Auslegungen des Künstlers - bis hin zur rein konzeptionellen Darstellung, die den Verlust des konkreten Abbilds bedeutet.
Die Ausstellung zeigt aktuelle Positionen zum Portrait und beschränkt sich dabei auf Malerei und Zeichnung.
Die erste Gruppe von Arbeiten beschäftigt sich mit dem Thema Selbstportrait. Der in Köln, Hamburg und Paris lebende Künstler Bodo Baumgarten zeigt eine Auswahl aus einer 101 Arbeiten umfassenden Werkreihe von Selbstportraits, die klassisch mit Spiegel – in diesem Fall mit zwei über Eck stehenden Spiegeln – entstanden sind. In den sehr freien, in vielfältigen Farben schillernden Selbstportraits der chinesische Künstlerin Yin Meng hingegen findet man eher ihr Innenleben gespiegelt. Der Hamburger Künstler Jochen Hein zeigt ein Beispiel aus seiner fast altmeisterlich wirkenden Portraitreihe, die als Kanon menschlicher Typen gedacht, in ihrer speziellen Auswahl dann aber eben doch auch als Selbstportrait(s) zu verstehen sind.
In einer zweiten Gruppe werden verschiedene künstlerische Positionen zum Thema „klassisches“ Portrait gezeigt. Die Portraits der polnischen Künstlerin Malgorzata Neubart erinnern in ihrem transzendenten Ausdruck an Ikonenmalereien. In ihnen verschmelzen individuelle Gesichtszüge mit der inneren, wesenhaften Erscheinung der Person. Die in Berlin lebende Künstlerin Diana Sprenger erarbeitet ihre Portraits direkt mit einem Modell. Aber die weitgehend von ihren physiognomischen Merkmalen abgelösten Gesichter aus Grautönen und Schraffuren müssen sich regelrecht aus dem Bildgrund hervorkämpfen um dann, bei Betrachtung aus unmittelbarer Nähe, eine ungeheure Plastizität zu entwickeln. Die Vorbilder zu Ommo Willes Portraits entstammen indessen einer medizinischen Publikation der 50er Jahre, in der exemplarisch herzkranke Patienten vorgestellt sind. Anhand der abgebildeten Fotografien sowie der dokumentierten Kranken- und knappen Lebensgeschichte hat Wille freie Portraits dieser individuellen Schicksale entstehen lassen.In einer zweiten Gruppe werden verschiedene künstlerische Positionen zum Thema „klassisches“ Portrait gezeigt. Die Portraits der polnischen Künstlerin Malgorzata Neubart erinnern in ihrem transzendenten Ausdruck an Ikonenmalereien. In ihnen verschmelzen individuelle Gesichtszüge mit der inneren, wesenhaften Erscheinung der Person. Die in Berlin lebende Künstlerin Diana Sprenger erarbeitet ihre Portraits direkt mit einem Modell. Aber die weitgehend von ihren physiognomischen Merkmalen abgelösten Gesichter aus Grautönen und Schraffuren müssen sich regelrecht aus dem Bildgrund hervorkämpfen um dann, bei Betrachtung aus unmittelbarer Nähe, eine ungeheure Plastizität zu entwickeln. Die Vorbilder zu Ommo Willes Portraits entstammen indessen einer medizinischen Publikation der 50er Jahre, in der exemplarisch herzkranke Patienten vorgestellt sind. Anhand der abgebildeten Fotografien sowie der dokumentierten Kranken- und knappen Lebensgeschichte hat Wille freie Portraits dieser individuellen Schicksale entstehen lassen.
Eine dritte Gruppe bilden Arbeiten, die ganz ohne Figur auskommen und doch ein spezielles Individuum beschreiben. Während die Liniengeflechte des Hamburger Künstlers Fernando de Brito Struktur und Dynamik der von ihm portraitierten Persönlichkeiten aufgreifen und damit ein vollkommen abstraktes Bild einer Person entwerfen, interessiert sich Kerstin Drechsel für den privaten Raum ihrer Protagonisten. Drechsel portraitiert die Bewohner der Räume durch sensibel beobachtende, intime Studien ihres persönlichen häuslichen Umfelds.