over and over
Zeichnung und Malerei
22. April – 21. Mai 2022
Johannes Regin und Yin Meng
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Johannes Regin und Yin Meng
over and over Zeichnung und Malerei 22. April - 21. Mai 2022
Mit sensibel gesetzten Punkt- und Strichfolgen reagiert Johannes Regin auf die vorhandenen Strukturen in meist gefundenen Papieren oder Kartons. Farbreste, Verschmutzungen, Risse oder Knicke werden in die Gesamtkomposition eingewoben und bekommen ihren eigenen Wert. Mit großer Empfindsamkeit lässt er sich auf das Material ein, überarbeitet es zunächst - kaum wahrnehmbar - malerisch in zahlreichen Schichten. Schließlich überzieht Regin die komplette Fläche mit seinen rhythmischen Setzungen. Größe, Farbgebung und Ausführung seiner Punkt- oder Strichfolgen sowie ihre minimalen Nuancierungen und Abweichungen in Form und Intensität innerhalb einer jeden Arbeit machen die Exponate – je nach Draufsicht – zu meditativen oder auch aufregend komplexen Bildräumen.
Vollständig bedeckt auch Yin Meng in ihrer neuen Werkgruppe den Bildträger. Mithilfe selbstgefertigter Pappmachéschablonen überzieht sie zunächst die komplette Leinwand mit linearen, vergleichsweise kunstlos gemalten Umrissen jeweils einer Schablonenform. Dies sind stilisierte alltägliche Dinge wie ein Baum, ein Pilz, ein Fahrrad, eine Ballerina oder blütenartige Formen. Sukzessive schichtet sie weitere Formen darüber, reagiert dabei auf das zuvor Entstandene, bis die ganze Fläche ornamental mit Farbe überzogen ist. Bis zu 20 lasierende Schichten können so entstehen. Durch die Überschneidungen und Überlagerungen verlieren die Einzelformen ihre narrativen Ansätze und die farbige Gestaltung tritt in den Vordergrund. Nur die Figur der letzten Schablonenschicht bleibt quasi als Thema der Arbeit sichtbar.
Johannes Regin (*1986 in Neubrandenburg) studierte freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und schloss sein Studium 2013 mit dem Meisterschüler bei Hanns Schimansky ab. Seine minimalistischen Zeichnungen und Wandarbeiten wurden bislang in Europa und den USA gezeigt. Regin lebt und arbeitet in Berlin und Spechthausen/Eberswalde.
Yin Meng wurde 1973 in Chongqing, China geboren. Nach dem Besuch der Oberschule für Künste in Chongqing studierte sie von 1993 - 1997 chinesische Malerei und Tuschmalerei an der Hochschule für bildende Künste Sichuan in Chongqing. 2001 ging sie nach Deutschland, um an der Hochschule für bildende Künste Hamburg Freie Kunst bei Werner Büttner zu studieren. Für ihr Diplom erhielt sie 2006 den Karl-Heinz Ditze-Diplompreis. Yin Meng lebt und arbeitet in Hamburg.