Martin Kasper
17. – 25. November 2017
METPO
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Martin Kasper
METPO
17. - 25. November 2017
Eröffnung: Donnerstag, 16. November, 19 Uhr
17. - 25. November 2017
Weit offene Räume – geschlossen. Die eigentümlichen, menschenleeren Räume von Martin Kasper gewähren, bühnenbildgleich, einen zentralperspektivischen Einblick durch eine fehlende vierte Wandseite. Der Betrachter scheint sich nicht inmitten des Raumes zu befinden, sondern er bleibt außen vor. Zu sehen sind keine privaten, sondern in der Regel öffentliche Räume – Hallen, museale Ausstellungsräume, Unterführungen, Garagen.
Indem die dargestellten Räume von allem Leben entleert sind, wird der Betrachter auf den malerischen Prozess selbst, auf die illusionistische Präsentation der räumlichen Gebilde verwiesen. Damit stellt sich aber auch grundsätzlich die Frage, wie es um die objektive Welt bestellt ist und ob sie nicht als reine Vorstellung, als Schein zu entlarven ist.
Zudem löst Kasper in einigen neueren Arbeiten seine bisher eher statischen Raumarchitekturen zugunsten einer stärkeren, manchmal dekonstruierenden Dynamik auf, die sich auch farblich und in der Materialauswahl mitteilt. Verwendete er zuvor Eitemperafarben, die eine mattglänzende, gleichmäßig ruhige Oberfläche erzeugt, arbeitet er nun häufig mit Ölfarben, deren Prozesshaftigkeit im Arbeitsvorgang eine größere Bandbreite an Oberflächenqualitäten in sich birgt. Die teils gespachtelten, nervöseren Texturen der Ölfarben korrespondieren mit der Unwirtlichkeit oder auflösenden Dynamik der Orte.