Kerstin Drechsel
15. – 24. Juni 2017
Pflegekind 2
-
Kerstin Drechsel
Pflegekind 2
15. - 24. Juni 2017
Pflegekind 2
15. - 24. Juni 2017
Wir freuen uns, mit Pflegekind 2 unsere erste Einzelausstellung der Berliner Künstlerin Kerstin Drechsel zu präsentieren.
Kerstin Drechsel erforscht in ihren Arbeiten seit vielen Jahren Themen, die um weibliche und queere Identität im Kontext gesellschaftlicher Normen kreisen und löst diese formal mit Leichtigkeit und subversiver Haltung auf ganz unterschiedliche Art und Weise auf. Hierbei ist das so genannte traditionelle Tafelbild genauso Bestandteil, wie eine vervielfältigte Zeichnung in Form eines unlimitierten Auflagenplakats, bedruckte Raumelemente oder archivähnliche Ansammlungen. Intimität, Grenzen von Schönheitsbegriffen, Ordnung und Unordnung sowie die Schnittstelle von Privatsphäre und Öffentlichkeit sind zentrale narrative Aspekte ihrer Arbeiten. Recherchiertes und Erlebtes wird subjektiv angeeignet und sowohl auf inhaltlicher Ebene zu einer Vielfalt von bildnerischen Möglichkeiten gebracht, als auch auf malerisch-grafischer Ebene, denn Ihre Arbeiten thematisieren immer die Malerei selbst, den Prozess des Malens. Drechsels Projekte sind umfangreich und verknüpfen das Medium Malerei/Grafik mit interdisziplinären Fragen nach heutigen Möglichkeiten der Darstellung und der Figuration, nach deren Einbindung in einen gesellschaftlichen Kontext und deren Einbindung in den sie umgebenden Raum. So ergibt sich, dass Kerstin Drechsel nicht nur im zweidimensionalen Bereich arbeitet, sondern immer wieder dreidimensionale und installative Formen mit ihrer Malerei kombiniert.
Der Ausgangspunkt für die Ausstellung in der Galerie Carolyn Heinz war für Drechsel eine Topfpflanze, abgestellt auf einer Berliner Straße, in den Zweigen das Schild: „Pflegekind 2, nursing-child 2, please don´t steal it. Thank you!“. Um dieses gemalte Motiv herum führt sie Arbeiten unterschiedlicher Motive und Realisationsformen zusammen. Alle Arbeiten kreisen um Aspekte von verschwinden, untersuchen, überlagern, zerteilen, zusammenfügen, abreißen, flicken.
Kerstin Drechsel, geb. 1966 in Reinbek bei Hamburg, ist freie Bildende Künstlerin und lebt in Berlin.
In der Galerie Carolyn Heinz waren ihre Arbeiten RESERVE und I love FEMINISM 2013 in den Ausstellungen en face und me, myself & I zu sehen.
Kerstin Drechsel studierte an der UdK Berlin. Seit ihrer Ernennung zur Meisterschülerin 1994 wurden ihre Arbeiten in zahlreichen nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. im Museum Ludwig, Köln, im Cobra Museum Amstelveen/NL, in Stadt im Regal - Reinventing Fluids, öffentlicher Raum, Berlin, Veranstalter: Nationalgalerie Berlin, dem BBB centre d Art, Toulouse/F, in der Gallery for the Central Bohemien Region, Kutna Hora/CZ, auf der VOLTA NY, New York/ USA, den Kunstwerken Berlin, der Contemporary Art Society, London/ UK, in Rotterdam, Barcelona, Mexico-City, Newcastle upon Tyne/UK und in Hamburg und in Berlin.
Seit 1996 ist sie parallel zu ihrer eigenen künstlerischen Arbeit Mitglied des Künstler_innenkollektivs Stadt im Regal, das Ausstellungsprojekte zu Stadtumbau, Architektur und Wohnen realisiert.
In Zusammenarbeit mit Friederike Feldmann Entwürfe für Bühne und Kostüme u.a. für die Schaubühne, Berlin, das Staatsschauspiel Dresden, die Sophiensaele, Berlin und Hebbel am Ufer, Berlin. Sie war Ausstatterin für den Film „Mein Herz-Niemandem!“ von Helma Sanders-Brahms, Internationale Filmfestspiele Berlin.
Kerstin Drechsel erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. in der Cité Internationale des Arts, Paris, von der Senatsverwaltung Berlin, Kultur und der Stiftung Kunstfonds Bonn?.