Philipp Fürhofer
26. März – 30. April 2011
Hitzefrei
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Philipp Fürhofer
Hitzefrei 26. März - 30. April 2011
Unter dem Titel Hitzefrei, der leider nicht auf unsere kindlichen Erinnerungen an den schulfreien Tag im Schwimmbad rekurriert, verweist Fürhofer in seinen neuen Arbeiten auf Themen wie Klimawandel, Ozon, Natur und Klimakonferenz. Ohne moralisierenden oder zynischen Ansatz wird der Betrachter unvermeidlich in dieses komplexe Themenfeld um Natur, Landschaft und Mensch einbezogen.
Fürhofers Arbeiten zeichnen sich durch besondere Virtuosität aus. In geschicktem Spiel changieren sie zwischen Malerei und Materialassemblage, spiegelnder Oberfläche und Transparenz, Zwei- und Dreidimensionalität, Figuration und Abstraktion.
Lichtdurchlässige Untergründe wie Acrylglas, Leuchtkästen oder Bildschirme bilden den Malgrund. Fürhofer ritzt und kratzt in die Oberflächen, malt mal zart lasierend, mal pastos deckend. Wie selbstverständlich kombiniert er Reste von Folien, alten Farbtuben, Zeitungen, Wasserschläuchen und Kunstpflanzen mit zartester Landschaftsmalerei. Fürhofer beherrscht die Balance zwischen sensibler Materialbehandlung und schroffer Materialität.
Der Einsatz von Licht spielt bei Fürhofers Arbeiten eine große Rolle. Das Licht – wenn die Leuchtkästen oder Bildschirme eingeschaltet werden - funktioniert als „Störfaktor“, strahlt von innen nach außen, wirft Schatten und verändert die Farben. Aber es gibt auch den Blick frei auf einen Raum jenseits der Oberfläche - auf eine weitere Realitätsebene. Kleine Details werden sichtbar, die Fragilität und Zerstörbarkeit ausdrücken. Die oft bei ausgeschaltetem Licht zu beobachtende Schwere seiner Malerei verflüchtigt sich bzw. ordnet sich ein in einen komplexeren Zusammenhang.
Philipp Fürhofer (*1982 in Augsburg) studierte von 2002-2008 an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Hans Jürgen Diehl. Einzelausstellungen in Paris, Berlin, München und Mailand. Teilnahme als Soloshow auf dem art forum berlin 2008 und 2009 (mit Galerie Lena Brüning). Stipendien in Südafrika, im Tessin, beim Opernhaus Zürich und im Sommer 2011 in der Kunstresidenz Bad Gastein. Entwurf des Bühnenbildes für Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ unter der Regie von Stefan Herheim an De Nederland Opera Amsterdam (Juni 2011).