Gabriele Basch | Claus Georg Stabe
08. November – 07. Dezember 2024
Trompe-l’œil
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Trompe-l'œil
Gabriele Basch | Claus Georg Stabe 08. November - 07. Dezember 2024
„Trompe-l’œil“ – Täusche das Auge - ist der Titel unserer neuen Ausstellung. In der Kunstgeschichte bezeichnet Trompe-l’œil vor allem Bilder oder Fresken, die so realistisch gestaltet sind, dass sie als tatsächlich existierend wahrgenommen werden. Sie geben vor, nicht nur Abbild zu sein, sondern der Gegenstand selbst.
Die Täuschung erhält hier eine philosophische Dimension: Sie wird als wesentlicher Bestandteil der Kunst betrachtet und regt zur Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung an. Visuelle Täuschungen laden dazu ein, genauer hinzuschauen. Was ist wirklich? Was ist lediglich eine Sinnestäuschung? Und was verstehen wir überhaupt unter Wirklichkeit? Diese Fragen sind heute, in Zeiten von manipulierten Fotos, Virtual Reality und Fake News, vielleicht relevanter denn je und erfordern eine kritische Reflexion unserer Wahrnehmung.
Und wie täuschen die Arbeiten von Gabriele Basch und Claus Georg Stabe unsere Sinne? Beide haben Malerei studiert, überschreiten dieses Medium aber auf jeweils ganz eigene Weise.
Gabriele Basch untergräbt oder verstärkt ihre malerischen Setzungen quasi durch Zerstörung. Mit dem Skalpell schneidet sie unregelmäßige Formen, Raster, Muster und Strukturen in das Papier, die einerseits anarchisch in das Bestehende eingreifen, es jedoch gleichzeitig organisch bereichern. Die dadurch entstehenden Durchblicke eröffnen eine geheimnisvolle, farbige Dimension hinter dem Bildträger, dessen Materialität bzw. Immaterialität sich dem Betrachter nur sukzessive erschließt. Die Ebenen durchdringen sich, sind kaum voneinander zu trennen. Was ist hier echt, was nur Schein?
Verschiedenen Farbflächen organisieren sich in geometrischen, sich vielfach überlagernden Formen auf dem Papier, aber entwickeln sie sich tatsächlich aus malerischen Flächen? Der Maler Claus Georg Stabe hat einen anderen Weg gewählt, farbige Areale zu erzeugen. In unzähligen, eng aneinander liegenden, sich teilweise überlagernden Einzellinien, die der Künstler mit dem Kugelschreiber zieht, erzeugt er Flächen in unterschiedlichen Schattierungen. Gekonnt collagiert er diese mit Formen aus verschiedenen Papieren so, dass abstrakt malerische Räume entstehen, die verwirrend und schwer durchschaubar sind, aber immer wieder Assoziationsräume öffnen.
Gabriele Basch (*1964 in Bad Homburg) studierte Malerei an der Hochschule der Künste Berlin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter das Stipendium der Villa Massimo, Rom, des Berliner Senats für Istanbul, das Stipendium des Kunstfonds Bonn und die Stipendien der Künstlerstätten Bleckede und Schloß Plüschow. Ihre Malereien und Papierschnitte wurden u.a in der Hamburger Kunsthalle, im Contemporary Art Center Vilnius, dem MARTa Herford, dem Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, dem Museum Moderner Kunst Kärnten, in der Villa Massimo in Rom, der Stadtgalerie Saarbrücken, der Altana Kunstsammlung und dem Museum Frieder Burda, Baden-Baden, gezeigt. Seit 2012 ist sie Professorin für Malerei an der HAW Hamburg. Basch lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg.
Claus Georg Stabe (*1984 in Lauchhammer) studierte Malerei bei Prof. Neo Rauch und bei Prof. Heribert C. Ottersbach an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und schloss sein Studium bei Prof. Neo Rauch 2014 mit dem Meisterschüler ab.
Stabes Arbeiten sind in verschiedenen öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. in der Sammlung Kunsthalle Bremen, dem Museum der bildenden Künste, Leipzig und der BIC Collection, Paris
Claus Georg Stabe lebt und arbeitet in Leipzig