Esther Naused
Janus Hochgesand
30. November – 11. Dezember 2019
MEETING
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MEETING
Esther Naused Janus Hochgesand 30. November - 11. Dezember 2019
In der Ausstellung treffen ein Künstler und eine Künstlerin zusammen, die zunächst einmal nicht viel gemeinsam zu haben scheinen. Esther Naused malt mit vorwiegend schwarzer Tusche kleinformatig auf Papier, Janus Hochgesands Leinwandbilder entstehen durch pastosen Farbauftrag auf meist großen bis sehr großem Formaten. Und doch ziehen sich die Positionen an und bestärken sich gegenseitig. Beide vereint eine intuitive Herangehensweise. In einem Prozess fortwährenden Entdeckens bilden sich Räume heraus, die nicht geplant angelegt sind, sondern im Arbeitsvorgang entstehen. Sie bleiben offen und unkonkret und geben dem Betrachter die Freiheit zur Assoziation.
Esther Naused beginnt mit dem Auftrag von wässrigen, waagerechten und senkrechten Bahnen auf das Papier und schafft damit die formalen Voraussetzungen zur Entstehung von Räumlichkeit. Mit Tusche und Pinsel arbeitet sie anschließend in die trockenen Bereiche und wässrigen Bahnen hinein. In mehreren konzentrierten Arbeitsschritten entstehen behutsam fließende Oberflächen oder feste Strukturen, Durchblicke oder dynamische Formationen. Auflichtungen durchziehen die Blätter. Konzentration auf den Moment, reiche Erfahrung und die aufmerksame Reaktion auf die zuvor gesetzten, nicht vollständig kontrollierbaren Eingriffe zeichnet die Qualität von Esther Nauseds Arbeiten aus.
Janus Hochgesands Bildräume sind sinnliche Welten aus Farben und Strukturen. Die auf dem Atelierboden ausgebreitete Leinwand wird mit Ölfarbe überzogen, die der Künstler dann mit Händen, Füßen und Werkzeugen bearbeitet. Die Leinwand wird gefaltet, gepresst und wieder auseinandergezogen, es entstehen reliefartige Strukturen. Lasierende Schichten werden aufgebracht, Pigmente gestreut, neonfarbige Spuren gesetzt. Schicht für Schicht, durch zahlreiche Stadien hindurch betreibt Hochgesand das Spiel von Aktion und Reaktion und macht den Entstehungsprozess nahezu physisch sichtbar. Am Ende stehen mit ihren Texturen und Strukturen haptisch erfahrbare Farblandschaften, die sich mal zurücknehmen, mal stark farbig hervortreten.