Astrid Köppe
Zeichnungen und Emaillen
05. – 24. April 2019
Pretty Shiny Stuff
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Astrid Köppe
Pretty Shiny Stuff Zeichnungen und Emaillen 05. - 24. April 2019
Die diesjährige Einzelausstellung der Berliner Künstlerin Astrid Köppe in der Galerie Carolyn Heinz konzentriert sich auf ihre Zeichnungen und Emaillearbeiten.
Seit vielen Jahren bereits arbeitet die Künstlerin zeichnerisch ausschließlich im DIN-A4-Format. Ihre Zeichnungen „zeigen Objekte, bei denen man nie genau sagen kann, um was es sich eigentlich handelt: Seltsame Hybride zwischen Tier, Pflanze, Bakterium, Mineral oder Ding, mal biomorph, mal kristallin, häufig mit Härchen, Tentakeln oder Fühlern ausgestattet. Ganz selbstverständlich vereinigt sich Scharfkantiges mit Rundem, Räumliches mit Flächigem. Immer wieder baut Köppe Irritationsmomente ein, Räumlichkeiten, die sich widersprechen, die, wie sie es formuliert, zwischen Klarheit und totaler Unklarheit hin und her kippen. (…) Die handwerkliche Perfektion der Zeichnungen ist essentiell für ihre Wirkung. Die Präzision, mit der Köppe die Objekte aufs Papier bringt, verleiht ihnen eine immense Präsenz. Zugleich suggeriert sie, dass das, was hier so realistisch abgebildet wird, auch tatsächlich existiert. Doch in Wirklichkeit handelt es sich immer um Ergebnisse eines Transformationsprozesses im Kopf der Künstlerin. 'Ich sehe etwas, dann schaltet sich ein Filter davor und ich sehe es als Zeichnung sehr klar vor meinem inneren Auge, sodass ich es im Atelier nur noch abrufen muss. Die Zeichnung ist eine Art persönliche Essenz eines Objekts, das ich gesehen habe – das kann ebenso gut ein Küchenutensil wie ein Insekt sein.' “ (aus: Achim Drucks, Die Schönheit des Schimmels, 2018)
Diese Gestaltungsform treibt Köppe in ihren Emaillearbeiten auf Stahlblech konsequent weiter. Der vollkommen homogene, glatte und in seinem Cremeweiß an den Farbton ihres Zeichenpapieres angelehnte Grund tritt zurück zugunsten der eigentümlichen Formgestalten, die flächig aufliegen, ja fast zu schweben scheinen. Die Materialität erinnert an alte Straßen- oder Werbeschilder. Doch haben diese den Sinn, eindeutige, allgemein verständliche Botschaften in Form von Piktogrammen, Schrift oder Symbolen zu vermitteln. Die Emaillen von Astrid Köppe konterkarieren genau dies. Sie kommen daher wie eindeutige Zeichen, bezeichnen aber nichts Greifbares. Während konventionelle Schilder auf etwas außerhalb ihrer selbst verweisen, meinen Köppes „Schilderzeichen“ nichts als sich selbst.
Astrid Köppe (*1974 in Köthen/Anhalt) studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und schloss ihr Studium 1999 mit dem Meisterschüler ab. Die Zeichnung im DIN A4 Format ist das zentrale Medium in ihrem Werk. Seit 2005 entstehen zudem großformatige Emaillearbeiten und seit einigen Jahren auch immer wieder dreidimensionale Objekte.
Astrid Köppe lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten wurden in Ausstellungen in Europa, Asien und den USA gezeigt.