Esther Naused
Esther Nauseds Arbeiten auf Papier sind Konstruktion und freier prozesshafter Entwurf zugleich. Grundthema ist der Raum, die Bildtiefe. Es entstehen keine konkreten Räume, Esther Nauseds Arbeiten bleiben ungegenständlich. Was stimmig ist, wird in einem Prozess kontrollierter Variation entdeckt. Immer wieder sucht Esther Naused Anderes, will bei jedem Bild von neuem überrascht werden. Ohne eine konkrete Vorstellung beginnt sie mit dem intuitiven Auftrag von wässrigen, waagerechten und senkrechten Bahnen auf das Papier und schafft damit die formalen Voraussetzungen zur Entstehung von Räumlichkeit. In einem zweiten Schritt arbeitet Naused mit Tusche oder Acrylfarben in diese wässrigen Bahnen hinein. Es entstehen Durchblicke, Spiegelungen, Horizonte, fließende Oberflächen oder feste Strukturen. Mal sind es dynamische Formationen, mal stille, fast sanfte Kompositionen. Immer spielt das Licht eine entscheidende Rolle.
Jedes Bild ist ein neuer Dialog zwischen der Künstlerin und den Eigenheiten des Materials. In Abwendung von einer konkreten Idee, ganz auf das Entstandene und den Augenblick bezogen, reagiert die Künstlerin auf das Bild, setzt einen neuen Impuls oder treibt Bestehendes voran. Der Blick des Betrachters gerät in Bewegung. Man wird hineingezogen in die Räume, sucht, wie es weiter gehen könnte, man gerät an einen schmalen Spalt, durch den man das Licht zu erblicken vermag, ein weites Feld öffnet sich wie eine Landschaft und zieht den Betrachter ins Unendliche, er schwingt im Rhythmus wellenförmiger Bewegungen. Dann wieder meint man, fotografisch-reale Strukturen zu erkennen, kann diese aber nicht wirklich greifen. Aus sparsamsten, feinsten Strukturen und den Farben, von denen sie getragen werden, entfaltet sich der Reichtum von Assoziationen.
Vita
1960
geboren in Hamburg
1980 - 1984
Studium Europäische Ethnologie, Universität Hamburg
1982 - 1986
Studium Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Prof. Gotthard Graubner
lebt und arbeitet in Hamburg
Preise und Stipendien
2017
Henry Kahnweiler Preis 2017 - Arbeiten auf Papier - Shortlist
2016
Arbeitsstipendium Stiftung Kunstfonds
Einzelausstellungen
2023
Licht und Räume, Städtische Galerie Zeven im Königin-Christinen-Haus
TIEFGRUND, Kunstverein Schwäbisch-Gmünd (mit Stefanie Seiz-Kupferer)
LichtSchattenRaum, Galerie Carolyn Heinz, Hamburg (mit Moritz Hasse)
2020
„Farbiges Schwarz“, Kunstverein Norden, Norden
2019
"meeting", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg (mit Janus Hochgesand)
2017
"Impuls", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg
2016
"Lichtschatten", Städtisches Museum Kalkar, Niederrheinischer Kunstverein
2015
Städtische Galerie Eichenmüllerhaus, Lemgo
"prozesse formen raum", Kunstverein Radolfzell - Villa Bosch, Radolfzell am Bodensee
2013
Galerie Palais Walderdorff Trier
2012
"Alles im Fluß", Galerie in der Wassermühle Trittau (K)
Brühler Kunstverein, Brühl
Galerie Ahlers, Göttingen
2011
"SECUNDO", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg
2010
Kunstverein Schallstadt
2009
"Im Zwielicht", Kunstraum34, Stuttgart
"LichtSchattenRaum", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg (mit Moritz Hasse)
2008
"Nicht innen, nicht außen", Städtische Galerie Lehrte
gallery G, Hiroshima, Japan
SchauRaum/Produzentengalerie, Hamburg
2006
"Im Gegenlicht", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg
1999
Overbeckgesellschaft, Lübeck
1996
Künstlerzentrum, Lübeck
Ausstellungsbeteiligungen
2020
"Bild-Sprachen“, Kunstverein Germersheim, Germersheim
2017
Henry Kahnweiler Preis 2017 - Shortlist, Museum Pachen, Rockenhausen
2016
"papierverliebt", Galerie Carolyn Heinz, Berlin
"papierverliebt #2", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg
2014
Galerie Ahlers, Göttingen
2013
"Beyond Paradise", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg
2011
"drawn to drawing", Galerie Carolyn Heinz
NORDWESTKUNST / Die Nominierten, Kunsthalle Wilhelmshaven
2009
"SECHS x ZWO – Freundschaftsbande", Galerie Carolyn Heinz, Hamburg
2008
"Sammataim", Galerie Carolyn Heinz
"Unterschwellig“, Kunsthaus Hamburg
1994
Farbe im Quadrat", Kunsthaus Hamburg